Im letzten Zeitungsartikel habe ich Ihnen erzählt, wie die Bilder aus dem Atelier mit Seele entstehen, und warum ich auf den Fotos die Augen geschlossen habe. Weil ich lieber male als schreibe, versuche ich es Ihnen jetzt nochmal zu erzählen. Es war so: „Ich male Mohn, meine Mutter malt Mohn, mein Urgroßonkel malte Mohn.“ Und jetzt schön der Reihe nach. Ich heiße Jarka Papežová und male mein ganzes Leben lang. Die Leute verbinden mich vor allem mit Bildern von wehenden Mohnwiesen, ländlichen Blumensträußen voller Gänseblümchen, Kornblumen und MOHN.
Ich lebe in Pošumaví, in einem gläsernen Häuschen mit roten Fenstern in einem Dorf mit dem schönen Namen „Veselí“. Und in diesem Häuschen habe ich ein BILD. Also, ich habe dort viele Bilder, aber heute möchte ich vor allem das wichtigste hervorheben, das ich am liebsten habe – einfach das MOHNIGSTE von allen...
Es ist ein Gemälde in einem verzierten alten Rahmen mit einer runden Vase und einem großen Strauß aus Mohnblumen.
Einige Blüten hängen mit dem Kopf nach unten – erst später habe ich verstanden, warum. Mein Urgroßonkel hat es gemalt und es ist unten rechts mit „Hodl“ signiert. Es ist nämlich ein typisches „Sofa-Bild“, wie ich sie gerne nenne, und der Begriff hat sich schnell bei meinen Kunden eingebürgert. So ein Bild ist meistens länger als hoch und hat etwas Beruhigendes, das man immer wieder und endlos betrachten kann. Vor allem natürlich im Liegen – und plötzlich ergeben die nach unten geneigten Blüten Sinn.
Wie ich dieses Bild bekommen habe, das ist eine längere Geschichte... Frag mich danach doch einfach, wenn du mal zu deinem eigenen Mohnfang vorbeikommst...
Also glauben Sie, dass alles mit diesem alten Mohnbild angefangen hat? Hat es nicht!
Ich male schon seit der Zeit, als ich den Bleistift halten konnte – das sind über 40 Jahre, aber damit werde ich nicht angeben...
Mohnblumen habe ich immer bewundert, ihre zerknitterten roten Röcke, die im Wind wehen... Wenn ich mir diese Schönheit pflücken wollte, habe ich sie nie mit nach Hause gebracht... Man kann sie nur dort bewundern, wo sie von selbst wachsen. Sie wirken sehr zerbrechlich und sind doch unbezwingbar... Sie können sich selbst aussäen... und sie tun das sehr gern... Vielleicht gerade wegen ihrer Unfassbarkeit habe ich sie mehr liebgewonnen als andere Wiesen- und Feldblumen.
Ich habe schon so viele von ihnen gemalt… und es sind immer noch nicht genug. Besonders Sommerwiesen sind sehr beliebt,
Am liebsten male ich sie im Großformat. Wenn man das Bild über das Sofa hängt – wie ich schon erzählt habe – fühlt man sich sofort auf einer sonnigen, duftenden Wiese...
Jetzt kommen wir zum Wesentlichen. Ich möchte nicht nur festhalten, was bei uns wächst, sondern ein Stück dieser duftenden Pracht mit nach Hause nehmen... Die Atmosphäre einfangen, vergängliche Momente, das Spiel des Lichts, das Flattern der Schmetterlingsflügel...
Nach der neuesten Malerei-Mode können Sie bei mir bestellen, ob Sie eine Wiese vor dem Regen, nach dem Regen, morgens mit einem Tautropfen – diese sind natürlich teurer, weil ich ungern früh aufstehe –, eine violette Gewitterwiese mit noch warmer Spinnwebe, die an den Spätsommer erinnert, möchten. Ich schicke sie gut verpackt in die Ferne. Auch im Ausland haben sie sich gut bewährt. Sogar soll eine Dame den Pollen gespürt haben (wahrscheinlich sind sie nicht für Allergiker geeignet). Ich male sie am liebsten draußen, und tatsächlich landet etwas von der Natur auf ihnen. Oft kleben sich kleine dumme Fliegen auf die trocknende Leinwand… so leicht ließen sie sich täuschen? Sie wirken romantisch in ländlichen Häuschen. Schon manches Heim haben sie verschönert und geholfen, ein gemütliches Zuhause zu schaffen. Denn wenn ein Bild an eine frisch gestrichene Wand hängt, fühlt man sich gleich viel wohler zu Hause. Meine Mohnblumen sind dank der Designerin der Marke Zannia sogar auf Sommerkleidern erschienen, sie erröteten auch auf Schokoladen, auf Thermobechern für das Café Einhorn und auf einer Gedichtsammlung. Kurz gesagt, das Unkraut wuchert bei mir ganz von allein unter meinen Händen.
Der Mohn gehört einfach zu mir. Freunde fotografieren ihn für mich im Ausland und zu Hause, ich habe bereits eine schöne Sammlung von Gegenständen mit diesem Thema. In Deutschland bezeichneten sie mich als „Mohnfrau“ – die Mohn-Dame.
Der Mohn leuchtet auch vor meinem Häuschen rot. Wenn ihr mal vorbeifahrt, schaut unbedingt mal vorbei. Statt eines Ladenschildes schwingt dort eine große Malerpalette mit der Aufschrift „ATELIÉR S DUŠÍ“. Keine Sorge, wenn ich mal etwas anderes als Blumen und Mohn malen möchte, werde ich euch nicht wegschicken. Ich fange gern alles ein, was Magie und Poesie in sich trägt. Besonders beliebt sind zum Beispiel meine Neuheiten mit Plüschbärchen auf Leinwand. Manche behaupten sogar, ich sollte nur Architektur malen, denn das liegt mir am meisten. Einen starken Eindruck hinterlassen auch spirituelle Themen und Madonnen, oder wenn mich die Lust überkommt, einen zauberhaften Kobold zu malen – der wird sofort zum Liebling der ganzen Familie. Also, was würdet ihr gern gemalt bekommen?
Also, liebe Freunde, wie der Klassiker sagt – manche sind so, und manche sind eben Mohnliebhaber. Und wenn euch mal ein Mohnblümchen auf eurem Weg begegnet, werdet ihr dann an mich denken?
Ich freue mich, euch bei verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen zu treffen, wo ich mit meiner bunten Welt vertreten bin.
Folgen Sie meinem FB Jarka Papežová Ateliér s duší und keine malerische Maus entgeht Ihnen.