Wenn ich schreibe, dass ich Lužany sehr mag, ist das ein schwaches Wort. Dort habe ich meine Kindheit verbracht, praktisch den ganzen Sommer bin ich im Park beim Schloss herumgestreift oder mit meiner Oma in die Řipka gegangen, um Kirschen zu pflücken, und mit dem Hund auf den Spielplatz. Fußballer mögen mir verzeihen, aber Bobina wollte nur dorthin gehen. Wenn ich die Augen schließe, erinnere ich mich noch an den Weg vom Bahnhof – der weit und breit eine wahre Pracht war –, vorbei am „Vochtr“ an den Gleisen und dann zum Garten. Oma war ziemlich „besorgt“, wir durften nicht einfach so nach draußen gehen.

Wir mussten wenigstens eine Tasche voller Ähren für die Hühner oder Hagebutten für Tee zurückbringen. Oma redete mit jedem, als kenne sie ihn schon ewig. Ich erinnere mich, wie wir einmal mit dem Zug fuhren und Oma die ganze Fahrt lang lebhaft mit einer Frau sprach. Ich dachte, sie wären alte Schulfreundinnen. Dann fragte ich: „Und wer war das?“ Und Oma antwortete: „Ćípa, wen meinst du mit Oma? Ja, die im Zug? Die kenne ich nicht, Jaruško.“ Das war meine Oma Milada, die immer spazieren ging, Karten allein spielen konnte und sogar gewinnen! … Nur den Kampf gegen die heimtückische Krankheit hat sie schließlich verloren, und das war für mich das Ende. Das Ende der Kindheit, das Ende der Abenteuer.

Es ist schon über 25 Jahre her, und selbst jetzt, während ich euch das schreibe, habe ich Tränen in den Augen. Lange, sehr lange konnte ich Lužany überhaupt nicht betreten.

Erst nach vielen Jahren. Ich sagte mir, ich sollte wenigstens Jiřinka vom „Vochtr“ besuchen. Also machte ich mich auf, sie zu malen. Bewaffnet mit Farben und Pinseln traf ich sie wie immer auf der Veranda, wie sie gerade die Pelargonien in Styroporkästen schnitt. Wir begrüßten uns herzlich und ich kündigte stolz an, dass ich ihr Haus malen würde. Und dann lief alles genau wie in dem Film „Vesničko má středisková“. Kennen Sie den nicht? So ungefähr so: „Jaruško, mal das nicht. Der Zaun ist kaputt“ (er war wunderschön aus Holzstämmen). „Warte, bis wir ihn reparieren. Und hier ist der Putz abgefallen, mach die Fassade ganz gelb.“ Und ich sagte: „Mir gefällt es genau so, auch mit dir in der geblümten Schürze.“ Also machte ich mich schnell an die Arbeit. Es ist gut gelungen. Am Ende hat mich kein Zug überfahren. Ich musste nämlich auf den Gleisen sitzen, und man würde nicht glauben, wie leise die Züge heute fahren. Das ist nicht mehr wie damals.