Guten Tag an alle, die gerade lesen, mein Name ist Jarka Papežová, und dieses Jahr habe ich das Gütesiegel ŠUMAVA ORIGINÁL PRODUKT für die Bilder aus dem Atelier mit Seele erhalten. Ich male mein ganzes Leben lang, ähnlich wie meine Mutter und ihre Vorfahren. Pinsel und Farbpalette werden bei uns über Generationen vererbt. Im Atelier mit Seele mangelt es nicht an Geschichten. Jedes Bild erzählt sozusagen eine Geschichte. Für Ausstellungen und Veranstaltungen, wie beispielsweise die PORTA APERTA im September, nutze ich eine alte Scheune, die ich vor dem Abriss gerettet habe. Diese habe ich mit „Möbeln“ ausgestattet, die größtenteils aus Fundstücken stammen – darauf bin ich stolz. Das sind Dinge, die eine zweite Chance bekommen haben. Alte Sachen repariere ich gerne und schenke ihnen so neues Leben. So entstehen originelle Stücke mit minimalem CO₂-Fußabdruck, wie ein leidenschaftlicher Umweltschützer sagen würde. Und wie schön sehen zum Beispiel Pinsel in einem emaillierten Becher mit Henkel aus oder ein Stuhl aus der Ersten Republik, der als Bilderständer dient. Meinen eigentlichen Staffelei-Ständer habe ich noch aus der Vorkriegszeit, von meinem Urgroßvater – den benutze ich nur bei Ausstellungen. Wie ich ihn bekommen habe, ist wieder eine längere Geschichte.
Kurz und knapp: Bei mir hat einfach alles seine Geschichte, sogar die Bilder. Ich wollte euch von dem „Zigeunermädchen“ erzählen, von einem Bild, das buchstäblich zum Leben erwacht ist... aber das Schreiben darüber hat den erlaubten Umfang komplett ausgefüllt, also nur kurz. Wer mehr hören möchte, muss wohl vorbeikommen. Die langen Winterabende stehen ja bald bevor, da würden sie hier am Kamin schön vergehen – und außerdem könnt ihr bei mir ein schönes Bildgeschenk zu Weihnachten aussuchen.
Also, hier ist die versprochene Geschichte vom „Zigeunermädchen“. Wer mich gut kennt, weiß, dass in unserem Hof eine kleine türkisfarbene Maringotka steht – mein kleines Königreich, in dem ich all die wichtigen Kleinigkeiten aufbewahre, die ich unbedingt brauche und die mich inspirieren. Ja, ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin alter Dinge und Geschichten. Für das Bild der „Zigeunermädchen“, einer jungen Frau aus dem vergangenen Jahrhundert, habe ich mich gedanklich irgendwo nach Irland versetzt, zu den Menschen, die durch die Landschaft zogen und deren kleines Pony ihnen das Dach über dem Kopf zog – man nannte sie die „Travellers“.
Als ich die Augen schloss, sah ich das Mädchen, wie sie mit ihrem türkisfarbenen Wagen in die Ferne fährt, geheimnisvoll lächelt, eine Perlenkette und meinen duftenden Talisman um den Hals trägt... Sobald ich das Bild fertiggestellt hatte, wusste ich, dass ich es nicht verkaufen konnte.
Die Zeit verging, es entstanden weitere Bilder. Eines Abends klingelte das Telefon und die Dinge nahmen schnell Fahrt auf. Eine Band wandte sich an mich – damit Sie es verstehen: Ein junger Musiker hatte ein Lied komponiert, das „BILD“ heißt, und für das neue Musikvideo brauchten sie unbedingt ein Porträt eines Mädchens und ein echtes Malatelier mit dem ganzen künstlerischen Durcheinander. Sie wussten, dass ich hauptsächlich für meine blühenden Bilder bekannt bin, Leinwände mit Wiesenmotiven und vor allem Mohnblumen, aber sie versuchten es trotzdem: Was wäre, wenn ich doch ein Bild mit einem Mädchen hätte... Genau in diesem Moment begann das Bild der „Wandernden Mädchen“ zum zweiten Mal zu leben.
In ein paar Tagen füllte sich mein Atelier in Pošumaví mit vielen Menschen, Staffeleien, Lichtern – einfach kreatives Chaos. Sachen wurden hin und her gerückt, Szenen aufgebaut, und ehe ich mich versah, stand ich da in einem Kostüm, eigentlich in den Kleidern des Mädchens aus dem Bild. Ich dachte über Zufälle nach, die das Leben selbst schreibt, und genau in dem Moment, als im Schloss die ersten Töne des Liedes „Was sich im Bild verbirgt…“ erklangen, wurde mir klar, dass mein Wanderndes Mädchen hier ist und dass Bilder sogar sprechen können. Und falls ihr jetzt sagt: „Kann ich das Musikvideo ‘Bild’ sehen?“ – dann hört euch die Band Sharp Strumming an, dort seht ihr auch weitere Bilder und vor allem meine berühmten MOHNBLUMEN, die wir zu Hause über Jahrhunderte malen. Und warum habe ich auf dem Foto die Augen geschlossen? Natürlich, weil man mit dem Herzen richtig sieht, und so entstehen irgendwie die Bilder aus dem Atelier mit Seele.