Ich heiße Jarka Papežová und male, wo ich auch hinkomme – das wisst ihr wahrscheinlich schon. In der letzten Ausgabe habe ich euch erzählt, was ich immer mit dem Klatschmohn habe. Manchem mag das schon langweilig erscheinen. Naja, mir manchmal auch. Vor allem hättet ihr meine letzte kommentierte Führung hören sollen… Das war… „Hier sehen Sie Mohn, Mohn…“ Das erinnerte ein bisschen an meinen Lieblingsfilm. Mal sehen, ob ihr das Zitat erkennt: „Enten, Enten, Enten…“ – das ist unschlagbar…
Also – zurück zum Mohn. Klatschmohn gehört einfach zu mir. Ich liebe ihn, und abgesehen davon, dass ich ihn auf hundert verschiedene Arten darstelle, baue ich ihn auch ziemlich erfolgreich an… Aber deswegen schreibe ich heute nicht.

Heute erzähle ich Ihnen, wie ich im Urlaub nach Pelhřimov gefahren bin. /Nicht um das Krematorium zu besichtigen – um es mit den Worten eines Klassikers zu sagen (;-)/, sondern um das Museum der Rekorde und Kuriositäten zu besuchen und vor allem: einen OFFIZIELLEN TSCHECHISCHEN REKORD zu erlangen!
Wenn ich ganz von vorne anfangen sollte, würde ich sagen, dass alles wahrscheinlich mit dem Satz begann: „Du musst es zu etwas bringen!“ Ich hoffe, ihr habt das nicht gehört, oder eure Eltern haben euch zumindest gesagt, WAS und WOHIN ihr etwas bringen sollt. Und vor allem, woran man erkennt, ob man schon gut genug ist, ja sogar, ob man vielleicht die oder der Beste ist ☺. Aber im Malen gibt es keine Wettkämpfe. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Jeder mag ja etwas anderes, und überhaupt – Kunstwerke kann man nicht wirklich bewerten. Tja, das ist ein echter malerischer Knackpunkt.
Also habe ich einfach gemalt, gemalt, gemalt, immer weiter und weiter… So ähnlich wie Forrest Gump beim Laufen.
Bis eines Tages! … blieb ich stehen. Mir blitzte durch den Kopf – zumindest für einen Moment auf die imaginäre Siegertreppe zu steigen. So entstand die Idee mit dem Rekord… Kurz stellte ich mir vor, wie ich mit dem Mohnblumenbild laufe… Aber gleich verworfen, denn ich laufe wirklich nur im Falle von Lebensgefahr☺.

Also, es braucht also einen Rekord… Und in Pelhřimov gibt es eine Agentur, wo Experten dafür zuständig sind. Ich habe dort angerufen. Sie sagten „Guten Tag!“ (So heißen sie, wie ich später verstanden habe). Und ich erzählte meine Mohnblumengeschichte. Dass meine Mutter Mohnblumen malte, mein Urgroßonkel auch – den solltet ihr schon kennen, er malte unser erstes „Gaučový“ Bild, erinnert ihr euch? Ich hoffte gespannt… dass ich nicht hören würde: „Der war gerade eben hier! Ihr habt euch wohl verpasst!“ Sie sagten nur, sie würden in den Kunstrekorden nachschauen, alles prüfen und weitere Anweisungen geben. Die Bearbeitung dauerte etwa ein Vierteljahr… Es hätte auch schneller gehen können, aber ich bin nicht gerade Expertin in Ordnung… Man könnte sagen – ein Chaos, wie im Atelier… Danach folgte ziemlich mühselige, unspektakuläre Kleinarbeit: alles dokumentieren, vor allem finden! Und anschließend alles von meiner Mohnblumen-Kunst beweisen… Ich schaffte das erst ab 2013… Früher habe ich es einfach nicht fotografiert… Und wie mein Lieblingsautor schrieb: „Das Unmögliche wurde Wirklichkeit“. Am 11. August 2022 wurde der neue tschechische Rekord eingetragen. Und ich darf mich jetzt rot werden mit dem Titel „MOHNBLUMEN-MALERIN“. Dort steht, dass ich mit Acryl- oder Aquarelltechnik 188 verschiedene Bilder und Motive zum Thema Mohn gemalt habe, die nicht nur auf Leinwänden, sondern auch auf Kleidern, Wänden, Schokoladen zu sehen waren und von den Weißen Karpaten bis zur Côte d’Azur in Frankreich gereist sind… Und so hängen gleich am Eingang im Rekordmuseum Mohnblumen aus dem Atelier mit Seele in einem goldenen Rahmen, und bei mir zu Hause das Zertifikat… Eine Kopie habe ich natürlich meinen Eltern geschenkt. Damit sie den Eindruck haben, ich hätte es wirklich zu etwas gebracht. Die ganze Aktion war für sie eine Überraschung. Für meine Mutter zugleich auch eine Anerkennung ihrer malerischen Arbeit.

Neben dem Zertifikat und dem Buch „Tschechisches Rekordbuch“ haben wir auch viele schöne Erlebnisse mitgenommen und außerdem FREIE EINTRITTSKARTEN für das Museum. Also kommt gern wieder ins Atelier, ich teile sie gerne mit euch… Passt gut auf euch auf und bis bald. Mit aufrichtigem Herzen und von Farben befleckten Händen, eure Mohnblumen-Malerin Jarka Papežová.